Viskosejersey

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Als Jersey Stoffe im allgemeinen  bezeichnet man solche, die gestrickt oder gewirkt sind, d.h. sie sind elastisch und nicht stabil. In ihrer Struktur können sie mal fester oder lockerer sein, das hängt vom Garn und von der Strickart ab. Man kennt unter Jersey die typischen Baumwolljerseystoffe, da sie für Nähanfängerinnen einfacher zu verarbeiten sind. Wer aber schon das ein oder andere Projekt genäht hat kann sich ruhig mal an Viskosejersey rantrauen. Diese Viskosefaser ist meist etwas glatter als die Baumwollfaser und daher auch rutschiger unter der Maschine. Der Vorteil ist aber, dass die Stoffe mit Viskose mehr in sich zusammenfallen, daher sind sie speziell zum Nähen für Wasserfallshirts z.B. sehr gut geeignet. Die Grundlage für Viskose wiederum sind Zellstoffe, die aus Hölzern gewonnen werden und dann chemisch behandelt werden.

Viskose Jersey trägt sich federleicht auf der Haut, es ist geschmeidig, weich, sehr atmungsaktiv, höchst saugfähig und schnell trocknend. So werden aus diesem Stoff sehr gern Kleider, T-Shirts, Unterwäsche und auch Bettwäsche genäht.  Wichtig ist, dass Du statt der herkömmlichen Nähmaschinennadeln spezielle Jersey-Nähnadeln verwendest, Du erkennst Sie leicht an der abgerundeten Spitze, die das Gewebe schont. Und weil Viskose Jersey ein nicht besonders fester Stoff ist, solltest Du als Nähanfänger ein Nahtband auf die Stoffkanten aufbügeln, wie z.B. das T15 von Vlieseline. So kann sich der Stoff nicht verziehen und wellt sich auch nicht mehr so stark wenn Du ihn absteppst.

Grundsätzlich sollte ein Nähanfänger erst mal mit einem Nähprojekt aus stabiler Viskose anfangen, z.B. eine Tunika oder einen Rock nähen. Gelingt Dir das, dann nähe ein Projekt aus Viskosejersey. Wichtig ist hierbei, dass der Stoff beim Nähen nicht verzogen oder zu stark gedehnt wird. Wer sich unsicher ist, der übt einfach mal mit ein paar Resten vorab.

Warum verwendet man eigentlich den Begriff Jersey für dehnbare Gewebe? Das weiß man nicht so genau. Der Name der Kanalinsel Jersey kommt vermutlich so ins Spiel: Früher stellte man Jersey Stoffe aus tierischer oder pflanzlicher Baumwolle her. Im Mittelalter wiederum war die Insel Jersey einer der wichtigsten Umschlagplätze für Webwaren der unterschiedlichsten Sorten und sehr praktisch mittig zwischen England und Frankreich gelegen. In der zweiten Hälfte des 19 Jahrhunderts machte ein Bild des Malers John Everett Millais in der europäischen Society die Runde, es zeigte eine damals bekannte britische Dame der feinen Gesellschaft in einem schwarzen Kleid, das eine Näherin von der Insel Jersey genäht hatte.

 

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